Big Island mit den Augen eines Imkers

Februar 2018: Ein interessanter Trip nach Hawaii

Abgesehen von den vielen interessanten Eindrücken, derentwegen ich eigentlich nach Hawaii geflogen bin, hatte ich dort Kontakt zu ortsansässigen Imkern gesucht. Die dortige Imkerei unterscheidet sich allein schon wegen der klimatischen Bedingungen. Eine Natur mit ausschließlich sommerlichen Verhältnissen heißt für die Bienen und die Imker, dass im Prinzip eine ganzjährige Trachtzeit besteht. Das hat Einfluss auf die Lebenserwartung von Immen und Königinnen und den Honigertrag.

Zunächst habe ich die Großimkerei „Big Island Bees“ in Captain Cook besucht. Man bewirtschaftet dort mit sechs angestellten Imkern 2.500 Bienenvölker, die je nach Trachtquelle zu unterschiedlichen Standorten bewegt werden. Es gab einen Schauraum zu besichtigen, zudem habe ich von dem Angebot einer Führung und Honigverkostung Gebrauch gemacht. Im Rahmen der Führung wurde ein Video gezeigt, zudem wurde eine Beute geöffnet und den durch eine Gaze geschützten Besuchern Bienenwaben mit aufsitzenden Bienen gezeigt. Interessant war für mich, dass man auch dort in ähnlicher Weise wie wir mit der Varoamilbe kämpft, nur dass man die Behandlung nicht in Trachtpausen – die es dort nicht gibt – durchführt. Zudem greifen die Imker dort kaum in die Zucht der Königinnen ein. Solange der Trachterfolg stimmt und die Bienenvölker nicht aggressiv werden, überlässt man dies den Bienen selbst.


Wabenbau als Kunstwerk …


Die kurzen Ärmel sprechen für die Sanftmut der Bienen …


Einblicke in ein Bienenvolk …


Bienenwabe einmal aus der Nähe betrachtet …


Zufällig gefunden: Ein Außenstandort im Nirgendwo…

Des Weiteren hatte ich in Hilo auch Kontakt zu Hobbyimkern. Dort konnte ich an einer Monatssitzung des Imkervereins ( Big Island Beekeepers Association) und einer Metverkostung teilnehmen. Derartige Kontakte sind m.E. völlig unproblematisch und auch sehr nützlich, weil man immer wechselseitig von den Erfahrungen der anderen profitiert. Und einen Mangel an Gastfreundschaft habe ich noch nie gespürt.

Die Diskussionsthemen ähneln den unsrigen. Von besonderer Bedeutung ist ebenfalls die Öffentlichkeitsarbeit, hierfür hat man extra einen Standort eingerichtet, an dem an jedem zweiten Samstag ein Tag der offenen Tür veranstaltet wird. Für uns zum Glück bisher noch  nicht von Bedeutung ist die Bekämpfung des kleinen Beutenkäfers, der sich auf Big Island schon fest etabliert zu haben scheint.


Nach der Metverkostung wird gleich etwas abgefüllt…


Holzbeuten auf Hawaii: Bruträume ganzzargig, Honigräume halbzargig.


Harry bei der Kontrolle der Fallen für den kleinen Beutenkäfer. Das ist auf Hawaii schon eine richtige Plage.


Sonntags von 9 – 12 Uhr: Honigverkaufsstand am Highway 19 …
Ob das bei uns auch so einfach ginge … ?


Harry bietet unterschiedliche Sortenhonige an und
akzeptiert ( selbstverständlich) auch Kreditkarten.
Honig ist auf Big Island übrigens viel teurer als hier …