Ich finde es immer wieder interessant, mir das Honigangebot im Supermarkt genauer ( und bewusst !) anzusehen, ich kann das nur empfehlen! Das ist etwas mühsam, weil man sich die Rückseite der Honiggläser und das Kleingedruckte ansehen muss. Besonders beeindruckt hat mich die sehr verbreitete Herkunftsangabe „aus europäischen und nicht-europäischen Trachtquellen“. Das schließt die ganze Welt ein, eine präzise nationale oder gar regionale Zuordnung ist nicht möglich. Da ich weiß, dass China global gesehen der größte Honigexporteur ist, stutze ich noch mehr. Chinesischer Honig wird auf dem Weltmarkt für 1,20€/Kilo angeboten.
Jüngere Untersuchungen haben gezeigt, dass Importhonige oft gestreckt oder gepanscht werden. „Nach Angaben des EU-Parlaments erfüllen die importierten Produkte häufig die in der Union geltenden Standards nicht: Bei Tests des gemeinsamen Forschungszentrums der EU-Kommission fielen 20 Prozent der Proben durch. So wird nach Angaben der Forscher etwa Zucker zugesetzt – was bei dem Naturprodukt Honig nicht zulässig ist.“ ( Vgl. http://www.t-online.de/leben/essen-und-trinken/id_83310452/wie-verbraucher-beim-honig-abgezockt-werden.html , oder auch https://www.n-tv.de/wirtschaft/Honig-wird-massenhaft-gefaelscht-article24101164.html )
Die Schlussfolgerungen muss jeder Honigliebhaber selbst ziehen!
Hinzu kommt die Gefahr, dass Sporen der hoch infektiösen Amerikanischen Faulbrut in Importhonigen Schaden anrichten. Fast 75 % der Importhonige sollen mit Sporen belastet sein. Das ist für Menschen zwar unbedenklich, für Bienen aber nicht. Deshalb ist darauf zu achten, dass Bienen keinen Zugang zu fremden Honigen haben. Auch bei Altglascontainern mit Honiggläsern ist Vorsicht geboten.
Also fragen Sie sich
- Welche Qualität kann ich – zumal für einen solchen Preis – von einem industriell erzeugten Honig erwarten?
- Welche regionale Bestäubungsleistung unterstütze ich?
- In welchem Maße liegt eine Kontamination mit Sporen der Amerikanischen Faulbrut oder Antibiotika vor?
- Welche Umweltbelastungen werden alleine durch den Transport ( ökologischer Fußabdruck bzw. CO 2- Bilanz ) verursacht?
Allein die Tatsache, dass von Imkerhonig, BIO-Honig oder Heidehonig gesprochen wird, gibt keine größere Sicherheit. Industriell hergestellter Honig mit unklarer Herkunft bleibt es trotzdem.
Wenn Sie auf der sicheren Seite sein wollen erwerben Sie Ihren Honig von einem Imker in Ihrer Nähe, den Sie persönlich kennen und dem Sie vertrauen. Damit unterstützen Sie die Bestäubungsleistung der Bienen und fördern die Artenvielfalt in Ihrem Umfeld . Zudem gibt es Berichte, dass sich bei dem Genuß von Honig mit Pollen aus Ihrer Region eine symptomatische Linderung von Pollenallergien einstellen kann.